In Deutsch: Zwischenstaatlicher Ausschuss über Klimaänderungen

In Englisch: Intergovernmental Panel on Climate Change

Ab den späten 1950er Jahren fanden Forscher Anzeichen für eine systematische Veränderung der chemischen Zusammensetzung der Atmosphäre. Obwohl eine Veränderung des Weltklimas infolge dieser sich weiter verstärkenden Entwicklung bereits damals vermutet wurde, öffentlich aber erst spät diskutiert wurde, kam es erst 1988, initiiert durch die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP), zur Gründung des IPCC, in jüngster Zeit von den Medien in Deutschland Weltklimarat genannt. Seine Aufgabe war und ist zu klären, welche Folgen für das Klima von der geänderten chemischen Zusammensetzung der Atmosphäre ausgehen und was dies für Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft bedeutet.

Um diese Aufgabe zu erfüllen, wird der Wissensstand über das globale Klima und seine Änderungen anhand begutachteter Veröffentlichungen tausender Wissenschaftler regelmäßig bewertet und zusammengefasst. Umfangreiche Sachstandsberichte entstehen dabei in Abständen von ca. 6 Jahren. Der Weltklimarat führt selbst keine Forschung durch sondern bewertet nur.

Insgesamt sind bis heute fünf Sachstandsberichte erschienen:

  1. Der erste IPCC-Sachstandsbericht (FAR) 1990
  2. Der zweite IPCC-Sachstandsbericht (SAR) 1995
  3. Der dritte IPCC-Sachstandsbericht (TAR) 2001
  4. Der vierte IPCC-Sachstandsbericht (AR4) 2007
  5. Der fünfte IPCC-Sachstandsbericht (AR5) 2013 & 2014

Der Weltklimarat fasst in seinen Sachstandsberichten das naturwissenschaftliche, technische und sozio-ökonomische Wissen zu globalen Klimaänderungen zusammen und beschreibt Auswirkungen und Risiken. Ferner wird gezeigt, wie die Menschheit den Klimawandel mindern und sich an die Erderwärmung anpassen kann.

Das wichtigste Gremium ist das Plenum, das etwa einmal jährlich stattfindet und an der Wissenschaftler und Vertreter aller Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen (UNO) und Gastorganisationen teilnehmen. Zu seinen Entscheidungen gehören die Wahl des IPCC-Vorsitzenden, des IPCC-Vorstands und des Task Force-Vorstands. Ferner definiert das Plenum die Arbeitsstruktur sowie die Aufgaben der IPCC-Arbeitsgruppen (AG) und der Task Force. Ein in der Plenarsitzung gebildeter Ausschuss leistet die entsprechende Vorarbeit für Arbeitsplan, Finanzhaushalt sowie Struktur der IPCC-Berichte.

Die Aufgaben der AG werden für jeden Sachstandsbericht neu definiert. Für den AR5 waren es folgende AGs: I) Wissenschaftliche Grundlage (The Physical Science Basis), II) Auswirkungen, Anpassung und Verwundbarkeit (Impacts, Adaptation and Vulnerability) und III) Klimaschutz (Mitigation of Climate Change). Jede AG hat in der Regel 3 Vorsitzende. Autoren und Autorinnen werden aus einer Gruppe von Kandidaten ausgewählt, die von Regierungen und Beobachterorganisationen nominiert wurden.

Die auf Grund ihrer Fachkenntnisse ausgewählten Autoren und Autorinnen sollen aus möglichst vielen Regionen kommen. Weitere Autoren können zusätzlich eingeladen werden. So wird ein Team aus mehreren hundert Wissenschaftlern je AG gebildet. Die Vorsitzenden leiten die Arbeit der AG. Die Leitautoren sind für die Koordinierung und Erstellung einzelner Kapitel verantwortlich.

Der Entwurf wird mehrfach von Fachleuten begutachtet. Insgesamt beteiligen sich – alle AGs zusammen – mehrere tausend Wissenschaftler (Autoren und Gutachter) aus der ganzen Welt an der Erstellung eines Sachstandsberichtes. Essentielle Arbeitsschritte stellen dabei die Begutachtungen durch Fachleute und danach die Regierungen. Die Sachstandsberichte sind umfassend, offen und transparent; sie sollen hohen wissenschaftlichen und technischen Standards genügen und möglichst eine Vielzahl an Meinungen und Fachkenntnissen repräsentieren.

Von großer Bedeutung sind die Zusammenfassungen für politische Entscheidungsträger, weil diese Satz für Satz von den Regierungen akzeptiert werden müssen. Die Zusammenfassungen der fünf IPCC-Sachstandsberichte können kostenlos in allen 6 UN-Sprachen unter: www.ipcc.ch heruntergeladen werden. Die wichtigste Aufgabe der Task Force liegt in der Erfassung, Berechnung sowie Berichterstattung über die Quellen und Senken von Treibhausgasen in den Ländern.

Weitere Details über die Entstehung eines Berichtes können unter http://www.de-ipcc.de/_media/de-ipcc-kompaktinfo_AR5_web.pdf in Deutsch nachgelesen werden.

Ferner werden vom IPCC in unregelmäßigen Abständen auch spezielle Reports zu wichtigen Themen veröffentlicht. Hier zwei Beispiele:

IPCC (2012): Managing the Risks of Extreme Events and Disasters to Advance Climate Change Adaptation – Field, C.B., V. Barros, T.F. Stocker, D. Qin, D.J. Dokken, K.L. Ebi, M.D. Mastrandrea, K.J. Mach, G.-K. Plattner, S.K. Allen, M. Tignor, and P.M. Midgley (Eds.). Cambridge University Press, The Edinburgh Building, Shaftesbury Road, Cambridge CB2 8RU ENGLAND. 582 pp.

IPCC (2011): Renewable Energy Sources and Climate Change Mitigation – Ottmar Edenhofer, Ramón Pichs-Madruga, Youba Sokona, Kristin Seyboth, Patrick Matschoss, Susanne Kadner, Timm Zwickel, Patrick Eickemeier, Gerrit Hansen, Steffen Schloemer, Christoph von Stechow (Eds.). Cambridge University Press, Cambridge, United Kingdom and New York, NY, USA, 1075 pp.