Nach 5 Jahren Wassermangel erklärte der kalifornische Gouverneur J. Brown im April 2017 die Dürre für beendet. Alle Einschränkungen zum Wasserverbrauch wurden aufgehoben. Nach starken Schnee- und Regenfällen in den ersten Monaten des Jahres hat sich die Situation gebessert; Flüsse führen wieder genug Wasser.

Fast fünf Jahre lang litt Kalifornien unter extremem Wassermangel – Eine kurze Darstellung

Kalifornien liegt geographisch in einer ziemlich trockenen Region der Erde. Es regnete dort nie im Überfluss. Trotzdem haben viele Menschen als Statussymbole einen Swimmingpool im Garten, einen sattgrünen Rasen vor der Tür, Freizeit auf einem der großzügig bewässerten Golfplätze und ein Auto, das mehrmals pro Woche gewaschen wird.

In Kalifornien ist der Schnee von der Sierra Nevada für die Wasserversorgung von großer Bedeutung. Die Schneemenge, die sich dort im Winter ansammelt, versorgt das Land mit Wasser während der trockenen Monate. Die Niederschläge in Kalifornien waren im Zeitraum 2011/12-2016 bei weniger als 10% des langjährigen Durchschnitts. Auch die Temperaturen erreichten Rekordwerte, verstärkten damit die Verdunstung und erhöhten so den Wasserbedarf noch weiter.

Die südwestliche Region der USA erlebte eine extreme Dürreperiode, wie sie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in den 1870er Jahren nicht vorgekommen war. Nachdem sich die Lage im Dez.-2014 kurz entspannt hatte, verschärfte sich die Situation in den ersten Monaten des Jahres 2015 erneut – so waren die Aussichten für die trockenen Monate ab April/Mai vor allem für die Landwirtschaft sehr schlecht.

Im Juni 2011 wurden zunächst von einer »ungewöhnlichen Trockenheit« gesprochen. Im Dezember 2011 hieß es »mittelschwere Dürre« und ab Februar 2012 herrschte eine »schwere Dürre«. Seit August 2013 begann in vielen Teilen Kaliforniens die »extreme Dürre« und ab Januar 2014 sprach man von einer »außergewöhnliche Dürre« (das ist der höchste Skalenwert).

Bild: Staudamm-Folsom in Kalifornien. Links: Juli 2011, rechts Januar 2015 (Aus Image Credit: California Department of Water Resources) Quelle: link

Der Gouverneurs Jerry Brown rief zum ersten Mal in der Geschichte des US-Bundesstaats zum Wassersparen auf. Er verpflichtete Städte und Gemeinden in Kalifornien dazu, ihren Wasserverbrauch um 25 Prozent zu reduzieren. Doch selbst bei einer Reduzierung des Verbrauchs um ein Viertel war die Verschwendung noch hoch. In Kalifornien wird im Durschnitt über 300 Liter Wasser pro Kopf und Tag verbraucht. In Deutschland liegt der tägliche Verbrauch zurzeit bei 120 Liter pro Kopf. Der o.g. Aufruf galt auch für Unternehmen und Farmer. Schließlich wurde untersagt, vom Fluss Sacramento Wasser zu entnehmen, da der Fluss zu wenig Wasser führte. Es sollte garantiert werden, dass der Fluss Sacramento eine Mindestmenge an Wasser nicht unterschreitet, um Fischen und Zugvögel nicht weiter zu gefährden. Mit dieser Maßnahme wurde auch die kalifornische Landwirtschaft schwer getroffen; sie ist einer der größten der Welt.

Forscher machten den Klimawandel für die Dürre mitverantwortlich. Zukünftige Szenarien geben Kalifornien im Kampf gegen den Klimawandel kaum eine Chance. Nach Diffenbaugh et al. (2015) aus der Stanford University in Palo Alto (www.pnas.org/content/112/13/3931) standen die Rekord-Dürre und der menschengemachte Klimawandel in direkter Verbindung.

Im Gegensatz zu der extremen Trockenheit in Kalifornien wurde gleichzeitig Hochwassergefahr entlang einiger der Flüsse von Texas, Louisiana, Arkansas und Oklahoma gemeldet. Insgesamt war dort der Mai-2015 der nassesten Monat in der USA-Statistik. Das Beispiel Dürre in Kalifornien zeigte, dass nicht nur entwicklungsschwache Länder in tropischen und subtropischen Gebieten, sondern auch wohlhabende Industrienationen zunehmend unter Wasserstress leiden können.