Zecke während der Blutmahlzeit

Abb.1:

Seit 1970 wird die Ausdehnung des arktischen Meereises durch Satellitenmessungen erfasst. Vorher erfolgten die Messungen durch Flugzeuge und Schiffe. Die Ausdehnung des arktischen Meereises erreicht ein Maximum am Ende des Winters (März) und ein Minimum am Ende des Sommers (September) (siehe Abb.1).

Abb.2 zeigt seit 1980 die Abnahme der Ausdehnung des arktischen Meereises im Monat September.  Zu Beginn der Messungen (1950-1960) betrug die Ausdehnung des arktischen Meereises am Ende des Sommers etwa 8 Mio. km². Seitdem ist sie stark geschrumpft. Die Fläche beträgt zurzeit weniger als die Hälfte der Jahre 1950-60. Im September 2012 lag die Fläche bei nur 3,4 Mio. km² (Siehe Abb. 3). Das war die größte Abnahme des arktischen Meereises im Jahresverlauf von März bis September. Danach hat sich diese Abnahme etwas verlangsamt. Erst im September 2020 war der Rückgang des arktischen Meereises fast so stark wie im Jahr 2012; sie lag bei 3,7 Mio. km2. Das ist bis jetzt die zweitkleinste gemessene Sommerfläche.

Zecke während der Blutmahlzeit

Abb.2:

Zecke während der Blutmahlzeit

Abb.3:

Ursachen dieser Entwicklung sind die warme Luft und das warmes Meerwasser. Das arktische Meereis hat eine große Bedeutung für das Klima. Es beeinflusst maßgeblich sowohl die atmosphärische als auch die ozeanische Zirkulation. Durch die Abnahme der mit dem Meereis bedeckten Fläche erwärmt sich das Meerwasser in der artischen Region stärker. Die Temperaturdifferenz zwischen der arktischen Region und den Tropen nimmt ab. Eine Folge davon ist die Schwächung des Jetstreams, was Wetterextreme wie Hitzewellen begünstigt werden.