Kapitel: 4 → Das Meer: Ökonomische Aspekte
4.10 → Meeresklima – Gesundheit und Erholung
Carsten Stick (Institut für Medizinische Klimatologie, Universität Kiel)
Zusammenfassung: Meeresklima – Gesundheit und Erholung
Für die meisten Menschen unterscheidet sich das Meeresklima ganz erheblich von ihrer alltäglichen Lebens- und Arbeitsumgebung. Zudem setzen sich die Menschen während eines Aufenthaltes am Meer typischerweise viel länger und intensiver den Klimareizen aus.
Deswegen hat ein Aufenthalt am Meer, sei es im Rahmen einer Kur, zur Rehabilitation oder während eines Erholungsurlaubes, stets auch einen gesundheitlichen Aspekt. Um die physiologischen Wirkungen des Klimas auf den menschlichen Organismus zu beschreiben, werden die Wetter- bzw. Klimaelemente, d.h. die physikalischen Größen, mit denen Wetter und Klima beschrieben werden, zu sogenannten klimatischen Wirkungskomplexen zusammengefasst.
Es werden drei biometeorologische Wirkungskomplexe unterschieden: Der luft-chemische Wirkungskomplex umfasst die natürlichen und anthropogenen Beimengungen der Luft, der thermisch-hygrische Wirkungskomplex beinhaltet alle Größen, die auf den Wärmehaushalt des Menschen wirken.
Neben Lufttemperatur sind das die Windgeschwindigkeit, Luftfeuchte und die Wärmewirkungen der Strahlung. Der photo-aktinische Wirkungskomplex beschreibt die Strahlung, insbesondere die ultraviolette Sonnenstrahlung und ihre Wirkungen.
Maritime climate – health and relaxation:
For most people, a maritime climate is very different from their everyday living and working environments. Moreover, their exposure to climate-related stimuli is much longer and more intense during a seaside stay.
Such a stay, be it for spa or rehabilitation treatments or for a holiday, therefore, always involves a health aspect as well. To describe the physiological impact of climate on the organism, the elements of weather and climate, i.e. the measures used in meteorology to describe atmospheric conditions, are subsumed under three biometeorologically effective complexes: air quality factors, thermal factors and the actinic complex.