Kapitel: 6 → Was muss getan werden? Gestaltung und Anpassung sowie Klimaschutz in Städten

6.2 → Grüne Infrastruktur zur Anpassung an den Klimawandel in Städten

Jürgen Baumüller

Kurzfassung:

Der Klimawandel mit immer höheren Temperaturen und Hitzewellen macht es erforderlich, in den Städten über Anpassungsmaßnahmen an das sich verändernde Klima nachzudenken. Eine Möglichkeit zur Anpassung ist die Verbesserung der grünen Infrastruktur in den Städten. Dies können sowohl kleinräumige aber auch
großräumige Maßnahmen, wie z.B. Aufforstungen sein.

Die klimatische Wirkung von grüner Infrastruktur wird schon lange untersucht und ist auch gut dokumentiert. Es zeigt sich, dass die klimatische Wirkung des Grüns sich meist auf den Standort selbst beschränkt und keine weitreichende Wirkung feststellbar ist. Im nahen Umfeld des Grüns sind jedoch Verbesserungen bei der Gefühlten Temperatur bis zu 20 Grad möglich, während sich der Einfluss auf die Lufttemperatur nur auf wenige Grad beschränkt.

Mit den Hitzewellen ist auch die Gefahr von längerer Trockenheit gegeben, wie die Jahre 2018 und 2019 zeigten. Der Ausbau der grünen Infrastruktur muss deshalb einhergehen mit Maßnahmen der Regenwasserbewirtschaftung.

Green infrastructure for adaptation to climate change in cities:

Climate change, with increasing temperatures and heat waves, makes it necessary for cities to think about adapting to the changing climate. One way to adapt is to improve the green infrastructure in the cities. These can be both small-scale and large-scale measures, such as afforestation for example. The climatic effects of green infrastructure have been studied for a long time and are well documented.

It turns out that the climatic effect of the green is usually limited to the location itself and no far-reaching effect can be detected. In the immediate vicinity of the green, however, improvements in the sensitive temperature up to 20 degrees are possible, while the influence on the air temperature is limited to only a few degrees.

The heat waves also present the risk of prolonged droughts, as the years 2018 and 2019 have shown. The development of the green infrastructure must therefore go hand in hand with rain water management measures.