Kapitel: 4 → Starkniederschläge und Überschwemmungen

4.4 → Großflächige Starkniederschläge im südlichen Mitteleuropa

Jucundus Jacobeit, Markus Homann, Andreas Philipp & Christoph Beck

Großflächige Starkniederschläge im südlichen Mitteleuropa:

Basierend auf täglichen Niederschlagsdaten eines Gitternetzes mit 6 km horizontaler Auflösung sind für die meteorologischen Jahreszeiten Regionen ähnlicher Niederschlagsvariabilität bestimmt worden und deren Starkniederschlagsereignisse jenseits des 95% Perzentils nach Auftrittshäufigkeit und Niederschlagssumme untersucht worden.

Im Beobachtungszeitraum 1951-2006 zeigt sich keine einheitliche Entwicklung, es existieren sowohl regionale als auch saisonale Unterschiede; lediglich im Herbst dominiert eine Zunahme regionaler Starkniederschläge.

Zukunftsabschätzungen sind auf der Basis atmosphärischer Zirkulationstypen vorgenommen worden, die mittels einer speziellen Clustermethode aus den Variablen Bodendruck auf Meeresniveau, Vertikalwind und relative Feuchte im 700 hPa Niveau sowie den regionalen Niederschlagszeitreihen generiert worden sind. Ihre monatlichen Auftrittshäufigkeiten fungieren als Prädiktoren in multiplen Regressionsmodellen für regionale Starkniederschläge.

Künftige Prädiktoren sind verschiedenen globalen Klimamodellen (ECHAM6, ECHAM5, EC-EARTH) für verschiedene Szenarien (RCP 4.5, RCP 8.5, A1B) und zwei Projektionsperioden (2021-2050, 2071-2100) entnommen worden.

Die deutlichsten Änderungssignale erhält man für den Sommer mit hauptsächlich zunehmenden regio­nalen Starkniederschlägen im früheren Zeitraum und verbreitet abnehmenden im späteren Zeitraum, zumeist für das Hochemissions-Szenario. Erhebliche Unsicherheiten resultieren aus der Verwendung von Prädiktoren verschiedener globaler Klimamodelle, insbesondere im Winter und Frühjahr.

Extreme areal precipitation in southern Central Europe:

Based on gridded daily rainfall data with 6 km horizontal resolution, regions of similar precipitation variability have been derived for the meteorological seasons studying their extreme areal precipitation beyond the 95% percentile in terms of frequency and amount. During the 1951-2006 period there is no uniform development, but regional as well as seasonal differences occur; only during autumn significant increases dominate.

Future assessments have been done by means of atmospheric circulation types (CT) derived by a particular clustering technique including large-scale fields of sea-level pressure, vertical wind and relative humidity at the 700 hPa level as well as the regional rainfall time series.

Monthly CT frequencies act as predictors in multiple regression models for monthly frequencies and amounts of regional precipitation extremes. Future predictors have been extracted from different global climate models (ECHAM6, ECHAM5, EC-EARTH) for different scenarios (RCP 4.5, RCP 8.5, A1B) and two projection periods (2021-2050, 2071-2100).

Most distinctive changes are indicated for the summer season with mainly increasing extremes for the earlier period and widespread decreasing extremes during the later period, mostly for the high-emission scenario. Considerable uncertainties arise from the predictor use of different global climate models, especially during the winter and spring seasons.