Kapitel: 3 → Aktuelle und potenzielle Gefahren für die Gesundheit

3.1 Direkt durch das geänderte Klima

3.1.3 → Gesundheitliche Auswirkungen von atmosphärisch beeinflussten Luftverunreinigungen

Hans-Guido Mücke, Umweltbundestamt (UBA)

Zusammenfassung:Gesundheitliche Auswirkungen von atmosphärisch beeinflussten Luftverunreinigungen 

Veränderungen des Wetters und Klimas haben einen Einfluss auf Luftverunreinigungen, wie Ozon und Feinstaub, welche gesundheitliche Probleme verursachen können, insbesondere während sommerlicher Hitzeepisoden. Modellberechnungen weisen darauf hin, dass Wetterextreme, wie der Hitzesommer 2003, zukünftig häufiger auftreten werden.

Neben extrem hohen Lufttemperaturen wurden gleichzeitig erhöhte Konzentrationen von Ozon und Feinstaub in bodennahen Luftschichten gemessen. Dies war und ist die Ursache für akute Gesundheitseffekte wie u.a. Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die sich in Kombination mit Luftverunreinigungen noch verstärken können.

Die Hitzewelle 2003 forderte eine signifikant erhöhte Anzahl zusätzlicher Sterbefälle in Deutschland und Europa. Als Konsequenz wurden zwischenzeitlich bundesweit u.a. Hitzewarnsysteme und Vorhersagen etabliert. Um die gesundheitlichen Belastungen durch Luftschadstoffe wie z.B. Ozon zu verringern, müssen die Emissionen der Ozonvorläufersubstanzen nachhaltig reduziert werden.

Summary: Health impacts of climate related changes in air pollution:

Changes in weather and climate can have direct influences on air pollution and impacts on human health. Climate change scenarios predict that extreme weather events, such as heat waves, will occur more frequent in the future. During the heat wave of summer 2003 high concentrations of ozone and particulate matter were measured in Germany and parts of Europe.

Extreme temperatures in combination with high levels of air pollutants are assumed to increase adverse health effects in the population, as it has been shown with numerous of excess deaths attributable to the 2003 heat wave in Europe. Studies indicated that air pollution exposure can be a confounder as well as an interactor.

As a result policy measures for early warning, alert and prevention have been established so far. Challenging are more emission reduction measures of both air and climate active pollutants which have to be implemented to better protect public health.