Kapitel: 3 → Aktuelle und potenzielle Gefahren für die Gesundheit

3.2 Indirekt durch Krankheitsüberträger (VEKTOREN)

3.2.15 → Seltenere zeckenübertragene Infektionen in Mitteleuropa: Q-Fieber, Rickettsiosen, Anaplasmose, Babesiosen

Peter Kimmig, Kathrin Hartelt, Silvia Pluta, Rainer Oehme & Ute Mackenstedt

Zusammenfassung: Seltenere zeckenübertragene Infektionen in Mitteleuropa: Q-Fieber, Rickettsiosen, Anaplasmose, Babesiosen

Zecken-übertragene Erkrankungen wie die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die Lyme-Borreliose sind seit vielen Jahren in Deutschland allgemein bekannt. Neuere Untersuchungen haben jetzt aber Erkenntnisse über weitere Zecken-übertragene Erreger erbracht.

Dazu gehören Coxiella burnetii, der Erreger des Q-Fiebers, einer mit Pneumonie und Hepatitis einhergehenden Infektion, verschiedene Rickettsienarten – die Verursacher von Zeckenstichfiebern – Anaplasma (früher Ehrlichia) phagocytophilum, Auslöser der granulocytären Anaplasmose sowie Babesien, einzellige Parasiten, die eine malariaähnliche Erkrankung verursachen können.

Es ist zu erwarten, dass die globale Klimaveränderung auch das Auftreten und Wiederauftreten von Arthropoden assoziierten Erkrankungen beeinflussen wird. Die Kenntnis der Prävalenz von Infektionserregern in Zecken und Reservoirwirten ist daher eine wesentliche Voraussetzung zur Kontrolle humaner Erkrankungen.

Summary: Uncommon tick-borne infections in middle Europe 

Tick transmitted diseases like tick-borne encephalitis (TBE) and Lyme Borreliosis have been well known in Germany for decades. Ongoing research now gives new insights into further tick-borne microorganisms.

Among these are Coxiella burnetii which can cause Q-fever, an infection with pneumonia and hepatitis, different rickettsiae, the causative agents of spotted fevers, Anaplasma (formerly Ehrlichia) phagocytophilum which can lead to the granulocytic anaplasmosis and species of Babesia, the causative agents of babesioses, malaria-like diseases.

Global climate changes may influence the emergence and re-emergence of arthropod borne diseases. Therefore the knowledge about the prevalence of infectious agents in ticks and their reservoir hosts is an important prerequisite for risk assessment of human diseases.