Kapitel: 3 → Auswirkungen des Klimawandels auf die Meere

Biologisch

3.15 → Gefährdung der Mangrovenwälder durch Klimawandel

Gesche Krause (Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT), Bremen)

Zusammenfassung: Gefährdung der Mangrovenwälder durch Klimawandel

Die früher vorherrschende Meinung, dass Mangroven hässliche, undurchdringliche und totbringende Sumpfgebiete seien, war wohl ursächlich für die Abholzung von über 30% des weltweiten Bestandes. Bis heute geht die Umwandlung dieser Gebiete für die Aquakultur von Garnelen, als Bauland oder Plantagen, etc. weiter. Erst seit jüngster Zeit steigt das Bewusstsein für den Wert der Mangrove als Ressource.

Aufgrund des großräumigen Einflusses der menschlichen Aktivitäten ist es schwer, die möglichen Folgen des Klimawandels zu erfassen. Basierend auf verfügbarem Wissen ist jedoch anzunehmen, dass von allen Auswirkungen des Klimawandels der relative Meeresspiegelanstieg sowie die Zunahme von atmosphärischen Extremereignissen die größten Bedrohungen für die Mangroven darstellen.

Beide Effekte verändern die Sediment- und Nährstoffströme in den Mangrovewäldern. Andere Aspekte des Klimawandels und mögliche Reaktionen der Mangroven sind schwerer abschätzbar. Seit dem Quartär konnten Mangroven große Meeresspiegelsschwankungen und andere Umweltveränderungen kompensieren.

Allerdings ist diese Fähigkeit heute durch die starken Eingriffe des Menschen deutlich eingeschränkt und somit dieses Ökosystem verletzbarer gegenüber Änderungen. Die Betrachtung der Auswirkungen des Klimawandels auf die Mangroven bedarf allerdings die Einbeziehung der Reaktionen der lokalen Bevölkerung.

Threat to mangrove forest through climate change: 

The earlier perception of mangrove ecosystems as ugly, impenetrable and morbid swamp areas was probably one of the reasons for the blindfold clearance of more than 30% of their original worldwide inventory. The human pressure on mangrove forests continues by conversions into shrimp farms for aquaculture, building areas, plantations, etc. Only in recent times their value as a resource are appreciated.

In view of the large impacts by human activities it is difficult to assess possible effects of climate changes. Based on available evidence, of all the climate change outcomes, relative sea-level rise and the increase of extreme events in the atmosphere may be the greatest threat to mangroves. Both change the sediment and nutrient cycles in the mangrove forests. There is less certainty over other climate change outcomes and mangrove responses.

Since the quaternary mangroves have survived large sea level and other environmental changes. However, because of the manmade alterations they are today more vulnerable than in their natural state. Thus, the discussion on the effects of the changing climate on mangroves must include the possible reactions of the local population.