Kapitel: 5 → Was tun?
5.6 → CO2-Speicherung unter dem Meer
Hans Peter Damian & Ulrich Claussen (Umweltbundesamt, Dessau)
Zusammenfassung: CO2-Speicherung unter dem Meer
Angesichts des unveränderten Anstiegs der globalen Kohlendioxid Emissionen sollte die Option der CO2 Speicherung in geologischen Formationen tief unter dem Meer nicht völlig aus den Augen gelassen werden. Sie könnte als Brückentechnologie dienen bis die Erneuerbaren Energien und die Steigerung der Energieeffizienz hinreichend etabliert sind.
Untermeerische Speicherung in geologischen Formationen ist nicht unproblematisch, da ein späteres Entweichen des gespeicherten CO2 nicht vollständig ausgeschlossen werden kann. Dies kann durch technische Mängel, Havarien beim Transport, der Injektion oder dem Speicherprozess oder der Auswahl einer ungeeigneten Speicherformation geschehen.
Leckagen aus untermeerischen Reservoirs können zur Versauerung der Ozeane beitragen. Davon können Nekton (Fische und Cephalopoden) und Plankton (einzellige Algen (Phytoplankton) und Cocolithophoriden) betroffen sein. Nach heutigem Kenntnisstand erscheinen unter bestimmten geologischen und technischen Voraussetzungen Leckageraten akzeptabel (< 0,01% pro Jahr). Es besteht allerdings erheblicher Forschungsbedarf, um diese Annahme abzusichern.
Dazu schließt vor allem die Klärung der Kriterien, die die einschlägigen Speicherformationen erfüllen müssen und wie ein Entweichen von Gas in das Meer überwacht und quantifiziert werden kann (WBGU 2006). Seit 1996 wird diese Form der Speicherung von Kohlendioxid im Norwegischen Sleipner-Feld praktiziert (800 m Tiefe).
Das Forschungsprojekt SUGAR (Submarine Gashydrat Lagerstätten: Erkundung, Abbau und Transport) hat sich zum Ziel gesetzt, natürliches Gas aus marinen Methanhydratvorkommen und Kohlendioxid-Speicherung aus Kraftwerken und anderen industriellen Quellen als Kohlendioxid-Hydrate in marinen Sedimenten zu nutzen.
In Deutschland erforschen im Rahmen der Projekte SUGAR I & II mehr als 20 Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft unter Leitung des Kieler Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung (IFM-GEOMAR), wie aus Gashydraten umweltfreundlich Erdgas gewonnen werden kann, indem gleichzeitig Kohlendioxid sicher in den Hydraten gebunden wird.
Sub-seabed geological storing of CO2:
Considering that global CO2 emissions are rising, the option of storing CO2 in geological formations deep below the sea floor should not be dismissed completely and might be used as transitional technology to bridge the gap until a sustainable energy production and significant increase in energy efficiency takes place.
Sub-seabed geological storage is not unproblematic, since a release of CO2 to the atmosphere cannot be fully excluded, whether due to technical faults, accidents arising in the transport, injection or storage process or the selection of inappropriate geological formations.
Leakage in sub-seabed reservoirs can cause an acidification of the ocean. Nekton (Fish, Cephalopodae) and plankton (Algae, Cocolithophoridae) might be affected by acidification. »Current knowledge indicates that, under certain geological and technological preconditions, leakage rates may be acceptable (<0.01% per year). There is a need for substantial further research, however, to be able to verify this with sufficient certainty.
Issues in particular need of clarification include the criteria that geological formations must meet, and how any escape of the gas to seawater could be monitored and quantified« (WGBU 2006). Since 1996 the storage of sequested CO2 is practiced in the Norwegian Sleipner-Field (800 m depth).
In Germany more than 20 partners investigate in the R+D projects SUGAR I & II (Submarine Gashydrat-Lagerstätten: Erkundung, Abbau und Transport) under the lead of the Helmholtz Centre for Ocean Research (IFM GEOMAR) in Kiel how to extract natural gas from marine methane hydrates in an environmentally friendly way and in parallel sequester CO2 from power plants and other industrial sources as CO2-hydrate in marine sediments.