Kapitel: 4 → Weltklima und Polarregionen
4.14 → Methanhydrate in arktischen Sedimenten – Einfluss auf Klima und Stabilität der Kontinentalränder
Tina Treude, Klaus Wallmann (GEOMAR – Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung, Kiel) &
Gerhard Bohrmann (MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Bremen)
Zusammenfassung: Methanhydrate in marinen Sedimenten – Einfluss auf Klima und Stabilität der Kontinentalränder
Der Arktische Ozean gerät zunehmend in den Mittelpunkt moderner Gashydratforschung in Bezug auf die Globale Erwärmung. Aufgrund der kalten Temperaturen sind Gashydrate in dieser Region bereits in relativ geringen Wassertiefen stabil und werden daher als besonders anfällig für die ansteigenden Wassertemperaturen erachtet.
Trotzdem sind viele Faktoren, welche unerlässlich sind, um das mögliche Ausmaß von Methanfreisetzungen aus arktischen Gashydraten abschätzen zu können, immer noch weitestgehend unbekannt. Die Unsicherheiten reichen von der Größe der arktischen Gashydratvorkommen bis hin zur Effizienz, mit der Mikroorganismen Methan zersetzen können, welches im Meeresboden freigesetzt wird und durch die Wassersäule wandert.
Ein weiterer möglicher Nebeneffekt der Gashydratdestabilisierung auf dem arktischen Kontinentalhang könnten Hangrutschungen und daraus resultierende Tsunamis sein. Obwohl der Zusammenhang zwischen Gashydraten und Tsunamis noch diskutiert wird, sind historische Ereignisse von Hangrutschungen bekannt und ihre Ursachen werden aktuell untersucht. Dieses Buchkapitel gibt einen Überblick über aktuelle Forschungen und Diskussionen zum Thema arktische Gashydrate vor dem Hintergrund der Globalen Erwärmung.
Methane hydrates in marine sediments – Impact on climate and stability of continental slopes:
The Arctic Ocean increasingly gets into the focus of methane hydrate research with respect to Global Warming. In the cold Arctic Ocean, hydrates are stable at relatively shallow water depths, and due to rapidly increasing water temperatures this region is considered to become a major source of atmospheric methane in the near future.
But many factors, which are essential to make solid predictions about the fate and consequences of hydrate-related methane in the Arctic, still remain unclear. Uncertainties range from the size of the Arctic methane hydrate inventory to the efficiency of microbes to consume methane that is liberated in sediments and migrating through the water column.
A potential collateral impact of massive gas hydrate destabilization could be failures of Arctic continental slopes with resulting mass wasting and tsunami formation. Although the correlation between hydrates and mass wasting are still a matter of debate, historic events have been identified and their causes are part of ongoing research. This book chapter will provide an overview of most recent research and discussions about Arctic gas hydrates and its fate in the light of Global Warming.