Kapitel: 6 → Was muss getan werden? Gestaltung und Anpassung sowie Klimaschutz in Städten
6.8 → Klimaneutralität im Gebäudebestand bis 2050 – Wie geht das?
Burkhard Schulze-Darup
Kurzfassung:
Im Gebäudebestand wissen wir seit vielen Jahren, wie wir die Klimaziele bis 2050 umsetzen können. Techniken für Effizienz und Erneuerbare sind marktverfügbar. Neubau und Sanierung müssen auf der Effizienzseite im Best Practice Standard, also nah an der Passivhausqualität umgesetzt werden.
Zahlreiche umgesetzte Projekte – gleich ob Wohnungs- oder Gewerbebau, ob Einzelgebäude oder Quartiere – zeigen, wie zukunftsfähiges Bauen aussieht. Diese zeichnen sich nicht nur durch einen sehr niedrigen Heizwärmebedarf aus, sondern auch durch eine niedrige Heizlast, die sehr kostengünstige Heizsysteme ermöglicht und Grundlagen für eine wirtschaftliche Versorgung mit erneuerbaren Energien darstellt, die umfassend in die Siedlungsstrukturen integriert werden müssen.
Der Energiebedarf für Warmwasserbereitung liegt bei effizienten Gebäuden höher als der Bedarf fürs Heizen. Durch die Umstellung von der brennstoffbasierten fossilen Energieversorgung auf die strombasierte Bereitstellung erneuerbarer Energie ergeben sich viele Chancen für einfache Lösungen.
Der Strombedarf für Haushalt bzw. die gewerblichen Nutzungen ist als wesentlicher Faktor in die Versorgungsstrategien ebenso einzubeziehen wie die Ladeinfrastruktur für E-Mobilität. Dabei können Lösungen für Quartiere bzw. Regionen mit einem hohen regionalen Autarkiegrad die Kosten der Energiewende für das überregionale Netz deutlich senken.
Climate neutrality in building stock by 2050 – How to manage it ?:
Since several years we know how to implement the climate goals by 2050 in the building stock. Techniques for efficiency and renewables are available on the market. New construction and renovation must work on the efficiency side in the best practice standard, i.e. close to the passive house quality.
Numerous implemented projects – whether residential or commercial construction, whether individual buildings or quarters – show what future-proof constructions look like. These are characterized not only by a very low heating demand, but also a low heating load, which enables very cost-effective heating systems and forms the basis for an economic supply of renewable energies, which must be fully integrated into the settlement structures.
The energy demand for water heating is higher in efficient buildings than the need for heating. Switching from fuel-based fossil energy supply to electricity-based renewable energy provision creates many opportunities for simple solutions. Electricity needs for households and commercial uses are to be included as essential factors in the supply strategies as well as the charging infrastructure for e-mobility.
Solutions for quarters or regions with a high degree of regional autonomy can significantly reduce the costs of the energy transition for the supraregional network.