Kapitel: 3 → Aktuelle und potenzielle Gefahren für die Gesundheit

3.2 Indirekt durch Krankheitsüberträger (VEKTOREN)

3.2.8 → Ausbreitung von krankheitsübertragenden Stechmücken durch Klimawandel und Warentransporte

Carl Beierkuhnlein, Universität Bayreuth

(Nur Zusammenfassung vorhanden – weitere Details zum Thema auch im Kap. 3.2.7)

Zusammenfassung: Ausbreitung von krankheitsübertragenden Stechmücken durch Klimawandel und Warentransporte: 

Ermöglicht durch den Klimawandel und gefördert durch die wachsende Vernetzung von Märkten und globalen Gesellschaften ist mit einer weiteren Ausbreitung invasiver Stechmückenarten in Europa zu rechnen. Diese Arten wirken als Vektoren für Pathogene, die bislang als Tropenkrankheiten angesehen wurden.

Die Verknüpfung von regionalen Klimamodellen mit den ermittelten Klimahüllen (bioclimatic envelopes) dieser Arten ermöglicht die Ermittlung zeitlicher und räumlicher Entwicklungen von Risikogebieten für das Auftreten dieser Insekten.

In Verbindung mit der thermischen Ökologie von Pathogenen, deren temporärer Lebensraum die ektothermen Stechmücken sind, kann darüber hinaus projiziert werden, welche Krankheiten in den nächsten Jahrzehnten in Mitteleuropa auftreten können.

Da vor allem gegen Arboviren wie Dengue, Chikungunya oder West-Nil weder effiziente Impfung noch medikamentöse Behandlung zur Verfügung steht, sind solche biogeographischen Modelle ein wichtiges Mittel zur regionalen Erhöhung der Sensibilität im Gesundheitswesen.