Kapitel: 4 → Sozio-ökonomische Aspekte: Gewinner und Verlierer
4.10 → Klimabedingte neue Risiken durch Schadorganismen im Weinbau
Michael Maixner, Julius Kühn-Institut, JKI – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Siebeldingen in der Pfalz
Zusammenfassung: Klimabedingte neue Risiken durch Schadorganismen im Weinbau
In den nördlichen Weinbauregionen Europas sind seit den 1990er Jahren deutliche Änderungen sowohl klimatischer Parameter als auch der Rebphänologie zu beobachten und es wird damit gerechnet, dass diese Entwicklung anhält.
Zahlreiche Krankheitserreger und tierische Schaderreger im Weinbau sind thermophile Arten, die sowohl von zunehmenden Temperaturen als auch von der Verlängerung der Vegetationszeit profitieren können.
Es ist daher zu erwarten, dass die Schadwirkung endemischer Schaderreger wie der Traubenwickler oder der Erreger von Traubenfäulen zunimmt und zudem südeuropäische Schadorganismen ihr Verbreitungsgebiet nach Norden ausdehnen können. Darüber hinaus steigt das Risiko, dass eingeschleppte Schaderreger sich in den nördlichen Weinbaugebieten erfolgreich ansiedeln können.
Allerdings ist es notwendig, die spezifischen Wechselwirkungen der einzelnen Schadorganismen mit klimatischen Parametern genauer zu untersuchen, um zuverlässige Aussagen über die zukünftige Entwicklung treffen zu können.
Summary: Climate change related new risks by pests and diseases in viticulture
Considerable changes of both climate parameters and grapevine phenology are already detectable in cool climate viticultural regions and they are expected to continue. Many pests and diseases of grapevine are thermophile species that benefit from rising temperatures and an extended growing season.
Expected changes of the phytosanitary situation in European cool climate viticulture include an increasing damage by endemic pests and diseases like Grape Berry Moths or sour rots, the range expansion of species from southern viticultural regions like disease vectors, and an increased risk of introduction of non-indigenous organisms. More information on the specific responses of pest species or disease agents to climate variables is required for a reliable prediction of future trends.