Kapitel: 5 → Was soll getan werden?

5.10 → Wälder im Klimawandel: Die Forstwirtschaft muss sich anpassen

Christian Kölling, Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, LWF

Zusammenfassung: Wälder im Klimawandel – Die Forstwirtschaft muss sich anpassen: 

Natürliche und bewirtschaftete Wälder sind gleichermaßen stark an das regionale Klima angepasst und daher sehr anfällig für jede Form von Klimawandel. Die Anfälligkeit hängt von der Position der vorhandenen Baumarten in ihren jeweiligen ökologischen Nischen ab.

Die stärksten Auswirkungen werden an den warm-trockenen Nischenrändern erwartet. In Mitteleuropa sind die dort angebauten Baumarten nordischer oder alpiner Herkunft besonders anfällig für erhöhte Temperaturen.

Die Forstwirtschaft ist mit dem Austausch dieser gefährdeten Spezies gegenüber besser angepassten herausgefordert. Allerdings kann ein Übergang zu angepassten Wäldern im Zuge des klimagerechten Waldumbaus nur dann erfolgreich sein, wenn sich der Klimawandel im Rahmen der mäßigen Emissionsszenarien bewegt. Die Anpassungsfähigkeit der Wälder und der Forstwirtschaft wird mit einem Temperaturanstieg von mehr als 2 °C überfordert.

Summary: Forests under the influence of climate change – Chances and limitations of adaptation in forestry

Natural and managed forests alike are highly adapted to the regional climate and therefore susceptible to climate change. Their particular vulnerability depends on the position of tree species in their respective ecological niches.

The strongest effects are expected on the warm-dry margins. In Central Europe the planted Nordic and alpine tree species are most vulnerable to elevated temperatures. Forestry is challenged with the replacement of these vulnerable species with better adapted ones.

However, a transition towards climate-oriented forests can only be expected to be successful within the frame of modest emission scenarios. The adaptability of forests and forestry is overstrained with an increase of temperatures in excess of 2 °C.