Kapitel: 3.10 → Globale Klimaänderung und die Gletscher auf Neuseeland

Stefan Winkler

Kurzfassung:

Nachdem eine Reihe positiver Massenbilanzjahre in den letzten beiden Jahrzehnten des 20.Jahrhunderts zu einem regionalen Anwachsen des Gletschervolumens in den Southern Alps auf Neuseeland führte, verlor die Gletscherregion speziell in den letzten zehn Jahren jährlich teils in Rekordhöhe an Eisvolumen. Hauptursache für diese Entwicklung ist das überdurchschnittlich häufige Auftreten atmosphärischer Zirkulationsmuster mit nördlichen und östlichen Luftströmungen, welche warme und trockene Sommer mit sich bringen. An langen Talgletschern mit großflächiger Debrisdecke stellt der aktuelle Gletscherrückzug überwiegend noch eine verzögerte Anpassung an veränderte Klimabedingungen nach Ende der »Kleinen Eiszeit« dar.

Global climate change and New Zealand’s glaciers:

After a series of positive mass budget years caused an increase in glacier volume on regional scale during the last two decades of the 20th century, the Southern Alps of New Zealand experienced partly record-high annual ice volume losses especially during the past ten years. Main reason for this development is the above-average occurrence of atmospheric circulation patterns with northerly and easterly airflows causing warm and dry summers. At the long debris-covered valley glaciers the current glacier retreat still mainly constitutes a delayed adjustment to changed climatic conditions after termination of the »Little Ice Age«