Kapitel: 4.1 → Hochgebirgsgewässer im Wandel
Heike Zimmermann-Timm, Deep Narayan Shan & Ram Devi Tachamo Shah
Kurzfassung:
Gewässer im Hochgebirge gelten als Extremlebensräume. Die chemische Zusammensetzung des Wassers wird in erster Linie von der Geologie und der chemischen Zusammensetzung der atmosphärischen Niederschläge bestimmt. Ein sich änderndes Klima, das sich in höheren Temperaturen, sich ändernden Niederschlagsmustern, höheren Verdunstungsraten und neuartigen atmosphärischen Mustern manifestiert, wird die Wasserverfügbarkeit und den regionalen Wasserhaushalt verändern. Dies wird auch die Rolle von Schnee und Eis im Wasserhaushalt erheblich beeinflussen. Hochgebirgsgewässer eignen sich gut für die Untersuchung global wirksamer Prozesse, da sie über der Waldgrenze liegen, meist keinem direkten menschlichen Eingriff ausgesetzt sind, eine geringe Biodiversität und relativ einfache Nahrungsnetze aufweisen, und auf Veränderungen im Einzugsgebiet sowie in der Atmosphäre äußerst empfindlich reagieren. Sie stellen ein Frühwarnsystem für Umweltveränderungen dar.
Changes in high-mountain water bodies:
High-mountain water bodies are considered extreme habitats. The chemical composition of water is primarily determined by the geology and chemical composition of atmospheric precipitation. A changing climate which manifests itself in higher temperatures, changing precipitation patterns, higher evaporation rates, and new atmospheric patterns will change the water availability and the regional water balance. This will also significantly change the role of snow and ice in the water balance. High-mountain water bodies are well suited for the study of processes with a global impact because they are above the forest line, not exposed to direct human intervention, and have low biodiversity and relatively simple food webs. They are known to be extremely sensitive to changes in the catchment area and in the atmosphere. Mountain water bodies represent an early warning system for environmental changes.